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BREISIG.live präsentierte Dave Davis in der Jahnhalle

Wir haben fette Uhren, aber keine Zeit

„Ruhig, Brauner, Demokratie ist nichts für Lappen“ brachte das Publikum zum Lachen

Bad Breisig. Noch kurz vor der Premiere des Jahres in der Jahnhalle hatte der Verein „BREISIG.live“ den in die Jahre gekommenen, liebevoll „Kulturschuppen“ genannten Veranstaltungsort auf den sprichwörtlichen Vordermann gebracht. Frisch herausgeputzt präsentierte sich der Raum professionell hergerichtet mit Bannern, Bestuhlung und Beleuchtung, sogar die Papierkörbe trugen die Aufschrift „Wir machen Kultur statt Müll“. Stimmt.

Und dann kam er, Dave Davis mit seinem Programm „Ruhig, Brauner, Demokratie ist nichts für Lappen“. Er stürmt auf die Bühne, der „maximal Pigmentierte“, der „Deutsche mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung“ und lädt  sein Publikum ein auf die kabarettistische Schnellstraße. Dave Davis nimmt kein Blatt vor den Mund, er feuert seine komischen Geschichten und teilweise derben Scherze in Sekundenschnelle ab, nie unterhalb der Gürtellinie, aber manchmal knapp daran vorbei.

Er braucht nicht viel: Eine Bühne, ein Mikrofon, ein bisschen Platz zum Herumlaufen. Manchmal kommt der Kölner Slang durch, was so garnicht zu ihm passen will, ihn aber sehr sympatisch macht. Er kennt noch andere Dialekte, beispielsweise das Sächsische, das „Vokale vergewaltigt“. Oder er parodiert Udo Lindenberg und Angela Merkel mit Bravour. Seine Vorfahren seien aus Uganda gekommen, Kanibalen gewesen. Dave Davis  zitiert gerne seinen Opa, der, wenn er nur die Hälfte  von dem gesagt hat, was sein Enkel ihm in den Mund legt, ein recht lustiger Mensch sein muss. Doch er ist ja auch schon sehr alt, denn er „hat das Tote Meer schon gekannt, als es noch krank war“.

Und dann kommen sie doch, die kleinen nachdenklichen Momente, wenn Dave Davis mit den Worten „Die Geburt eines Menschen ist ein geografischer Zufall“ das Anspruchsdenken der Menschen in den reichen Ländern kritisiert. Er legt den Finger in die kapitalistischen Wunden,  wenn er sich ein bisschen lustig macht über dicke Damen, die an ihrer Figur verzweifeln, obwohl sie doch allenfalls „horizontal benachteiligt“ seien. Zeit, beleidigt zu sein, hat das Publikum aber nicht, denn schon kommt der nächste Gag, der Beamte, Lehrer oder Menschen mit Vorurteilen aufs Korn nimmt. „Sprechen Sie deutsch?“ werde er schonmal gefragt. „Manchmal stelle ich mir vor, ich ginge in eine Bäckerei und würde das die nette blonde Verkäuferin hinter der Theke fragen“. Und: „Rassismuns fängt da an, wo die Verpackung wichtiger ist, als der Inhalt.“ Recht hat er. -HE-

 

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